Monitor Ernährung und Bewegung 2024 – Werthaltungen und Trends in der Schweiz
Der Monitor Ernährung und Bewegung 2024 beleuchtet, wie die Schweizer Bevölkerung über Gesundheit, Ernährung und Bewegung denkt. In der diesjährigen Befragung zeigt sich, dass Eigenverantwortung seitens der Konsument:innen einerseits weiterhin im Vordergrund steht. Andererseits ist klar eine grössere Offenheit nach mehr staatlichen Leitplanken und Inputs zu erkennen. Die Befragung, zum elften Mal durchgeführt von gfs.bern im Auftrag der Informationsgruppe Erfrischungsgetränke, basiert auf einer repräsentativen Umfrage von über 1.000 Stimmberechtigten in allen drei Sprachregionen der Schweiz.
Grössere Offenheit für staatliche Massnahmen – die Einführung einer Steuer wird aber klar abgelehnt
Die Schweizer Bevölkerung sieht nach wie vor die Verantwortung für eine gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung in erster Linie bei jedem und jeder Einzelnen. Trotzdem ist in den letzten Jahren ein leiser Trend hin zu einer grösseren Offenheit für mehr staatliche Verantwortung erkennbar. Besonders wichtig sind den Stimmberechtigten dabei Massnahmen im Bereich Prävention, Information und Aufklärung. Auch dass Wirtschaft und Staat eng zusammenarbeiten, um gute Ernährungs- und Bewegungsangewohnheiten zu fördern, wird häufiger als noch früher gewünscht. Steuern oder Verbote sind dagegen eher weniger beliebt.
Die kritische Wahrnehmung von Zucker und dessen Effekte auf die Gesundheit nimmt zu, und die Bevölkerung sieht in diesem Zusammenhang zunehmend die Lebensmittelindustrie in der Verantwortung, gesündere Optionen anzubieten.
Informierte Wahlmöglichkeiten statt internationaler Vorgaben
Eine Mehrheit der Schweizer Stimmberechtigten befürwortet, dass die Schweiz in Ernährungsfragen ihren eigenen Weg geht und internationale Richtlinien (beispielsweise der WHO) nicht einfach in ihrer Gesamtheit übernimmt.
Aufklärung und die Bereitstellung von Informationen werden als wirkungsvollere Strategien gesehen als Steuern oder Verbote. Dies steht im Einklang mit dem Wunsch nach informierten Entscheidungen, der über den gesamten Befragungszeitraum hinweg konstant stark bleibt. Ein Beispiel dafür ist die Nährwertkennzeichnung, wie sie in Form einer Lebensmittelampel diskutiert wird. Trotz der Bedenken der Industrie hinsichtlich der Umsetzungskosten, bleibt diese Massnahme unter den Stimmberechtigten beliebt.
Kritik an Zucker und Zuckerersatz nimmt zu
Die kritische Haltung gegenüber Zucker und dessen gesundheitlichen Auswirkungen hat in der Schweizer Bevölkerung deutlich zugenommen. Gleichzeitig wird die Verantwortung zunehmend bei der Lebensmittelindustrie gesehen, gesündere Alternativen anzubieten. Auch wenn individuelle Ernährungsgewohnheiten nach wie vor als der zentrale Faktor betrachtet werden, steigt die Unterstützung für Massnahmen, die Zucker-, Salz- und Fettgehalte in Lebensmitteln senken. Interessant ist hierbei die deutliche Zustimmung zur Reduzierung des Zuckergehalts, allerdings bevorzugen die Befragten, dass dies über das gesamte Sortiment der Lebensmittelhersteller hinweg geschieht, statt eine Anpassung bei jedem einzelnen Produkt zu fordern.
Mehr Informationen zum Monitor Ernährung und Bewegung 2024 finden Sie in unserem Online-Dashboard.
Hier geht’s zum ausführlichen Bericht auf Deutsch.