Unter Druck: Fachkräftemangel und steigender Dokumentationsaufwand belasten den Ärzteberuf in der Schweiz
Die aktuelle Begleituntersuchung der FMH zeigt, dass der Ärzteberuf in der Schweiz an Attraktivität zu verlieren droht. Verschlechterte Arbeitsbedingungen, längere Wartezeiten für Patienten und Patientinnen und wachsende administrative Anforderungen haben spürbare Folgen. Die Herausforderungen betreffen sowohl die Spitalärzteschaft in der Akutsomatik, Rehabilitation und Psychiatrie als auch die praxisambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte.
Arbeitsbelastung, Fachkräftemangel und Auswirkungen auf die Versorgung
Der Fachkräftemangel bleibt eine zentrale Herausforderung, besonders in der Psychiatrie und Rehabilitation, wo Ärzte und Ärztinnen vermehrt aufgrund gesundheitlicher Belastungen aus dem Beruf ausscheiden. Dies wirkt sich auf die Versorgungsqualität und Wartezeiten aus – insbesondere in der Psychiatrie. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Ärzte und Ärztinnen, die ihr Arbeitspensum vollständig bewältigen können.
Dokumentationsaufwand und behördliche Vorgaben
Der Dokumentationsaufwand hat in der Akutsomatik und Psychiatrie zugenommen und verdrängt zunehmend den direkten Patientenkontakt. Hinzu kommen zeitintensive behördliche Vorgaben, die besonders die praxisambulant tätige Ärzteschaft belasten. Dadurch verbringen Ärzte und Ärztinnen vermehrt Zeit vor dem Computer als mit ihren Patienten und Patientinnen.
Arbeitsumfeld und Reformbedarf
Trotz der hohen Belastungen bleibt der Beruf für die meisten Ärzte und Ärztinnen sinnstiftend. Dennoch verschärfen Leistungsdruck und organisatorische Probleme den Arbeitsalltag. Das Konzept „Value Based Health Care“ (VBHC) wird vor allem in der Akutsomatik positiv bewertet, während ambulante Pauschalen auf geringe Akzeptanz stossen. Die Ergebnisse unterstreichen den Bedarf an Reformen, um die Belastung im Ärzteberuf zu reduzieren und die Versorgungsqualität zu sichern.
Mehr Informationen zur Begleituntersuchung 2024 finden Sie in unserem Online-Dashboard auf deutsch oder französisch.
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