Schweizer Banken und digitale Sicherheit: Das Vertrauen ist hoch – das Konsumentenverhalten zu sorglos

18.06.2025 | gfs.bern im Auftrag von alpian und Proton

Neue Studie zeigt eine deutliche Lücke zwischen dem Vertrauen in digitale Sicherheitsstandards von Banken und dem Verhalten der Nutzerinnen und Nutzer.

Bern / Genf / Zürich, 18. Juni 2025 – Alle 8,5 Minuten wird in der Schweiz ein Cyberangriff registriert – viele davon zielen auf persönliche Finanzdaten. Vor diesem Hintergrund haben sich die Schweizer Digitalbank Alpian und Proton, das führende Unternehmen für Datenschutz und Sicherheit, gefragt: Wie gross ist das Vertrauen in die digitale Sicherheit von Banken – und wie gut schützen sich Nutzerinnen und Nutzer beim digitalen Kontakt mit ihrer Bank? Gemeinsam mit dem Forschungsinstitut gfs.bern haben sie eine repräsentative Umfrage durchgeführt zu Einstellungen, Gewohnheiten und konkreten Sicherheitsmassnahmen im digitalen Bankalltag.

Die Studie zeigt: 91 Prozent der Befragten vertrauen ihrer Bank, wenn es um den Schutz persönlicher Daten und die Sicherheit digitaler Dienstleistungen geht. Gleichzeitig offenbart die Befragung eine zentrale Schwachstelle: Oft sind es die Konsumentinnen und Konsumenten selbst, die beim Schutz ihrer Konten und finanziellen Daten das schwächste Glied darstellen.

Die repräsentative Umfrage wurde unter über 1’000 Personen ab 16 Jahren durchgeführt und erfasste alle Sprachregionen der Schweiz. Demnach wickeln heute 75 Prozent der Befragten die Kommunikation mit ihrer Bank in erster Linie über digitale Kanäle wie E-Banking, Apps oder E-Mail ab. Gleichzeitig wird deutlich, dass viele Befragte grundlegende Vorsichtsmassnahmen vernachlässigen: Nur 37 Prozent nutzen komplexe Passwörter für die Finanzkommunikation, und lediglich 26 Prozent verwenden sichere E-Mail-Dienste.

„Es mag verlockend sein, die Sicherheit vollständig den Anbietern zu überlassen – doch selbst die besten Schutzmechanismen greifen ins Leere, wenn die zugrunde liegende Technologie keine grundlegenden Sicherheitsstandards erfüllt“, sagt Patricia Egger, Head of Security bei Proton. „45 Prozent der Menschen verzichten auf Datenschutz-Tools, weil sie zu kompliziert oder unverständlich sind. Das ist ein echtes Problem. Datenschutz darf nicht irgendwo in den Einstellungen versteckt sein oder technisches Fachwissen erfordern. Genau deshalb arbeiten Proton und Alpian zusammen – um leistungsstarke Sicherheitslösungen zugänglich und verständlich zu machen.“

Obwohl das Vertrauen in die digitale Sicherheit von Banken über alle befragten Gruppen hinweg sehr hoch ist, zeigen die Ergebnisse deutliche Unterschiede im Verhalten und in der Risikowahrnehmung:

  • Nur 26 % der Befragten nutzen sichere E-Mail-Dienste, nur 31 % Verschlüsselungstools – obwohl digitales Banking weit verbreitet ist.
  • Ein Drittel äussert Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit im Umgang mit der Bank – besonders ausgeprägt in der Romandie.
  • Wer die eigene IT-Sicherheit als hoch einschätzt, sorgt sich deutlich weniger – was die Rolle digitalen Selbstvertrauens deutlich macht.
  • Nur 37 % verwenden komplexe Passwörter für die Finanzkommunikation – und machen sich damit anfällig für einfache Angriffe.

«Die Ergebnisse zeigen klar, wie gross der Bedarf an digitaler Aufklärung und persönlicher Verantwortung im Banking ist. Deshalb lancieren wir gemeinsam mit Proton die Kampagne ‚Secure Starts With You‘ – mit einfachen, konkreten Tools, die Nutzerinnen und Nutzer dabei unterstützen, ihre digitalen Gewohnheiten zu hinterfragen und sie ermutigen, kleine Schritte in Richtung mehr Sicherheit zu gehen» sagt Gianmarco Bonaita, CEO von Alpian. «Wirkliche Sicherheit kommt nicht nur von Technik – sie lebt vom Verhalten der Menschen.»

Mit der Kampagne wollen Proton und Alpian Sicherheit im digitalen Finanzalltag leicht zugänglich machen – praxisnah und ohne Jargon. Geplant sind unter anderem Fachbeiträge, gemeinsam verfasst von Expertinnen und Experten aus den Bereichen Cybersicherheit und Finanzwesen, ein Live-Webinar mit Perspektiven aus beiden Feldern sowie praxisnahe Hinweise, die direkt in das Nutzererlebnis bei Alpian integriert sind. Alle Bestandteile zielen darauf ab, den Umgang mit digitaler Sicherheit von einer technischen Hürde zur selbstverständlichen Gewohnheit zu machen.

 

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Tobias Keller

Tobias Keller

Projektleiter, Mitglied der Geschäftsleitung