Zentrale Resultate Nahtstellenbarometer August 2025:
78 Prozent der Jugendlichen an der Nahtstelle I starten mit ihrer Traumausbildung. Unternehmen können 87 Prozent der ausgeschriebenen Lehrstellen besetzen.

28.10.2025 | Martina Mousson, GFS Bern

Der Nahtstellenbarometer untersucht Bildungsentscheide von Jugendlichen einerseits und die Situation auf dem Lehrstellenmarkt andererseits. Ein thematisches Spotlight zum Bewerbungsprozess rundet die Untersuchung 2025 ab.

Bewerbungsprozess

Zentrale Ergebnisse des Nahtstellenbarometers August 2025:

Von den 93’026 Jugendlichen, die im Sommer 2025 ihre obligatorische Schulzeit abgeschlossen haben, sind 50 Prozent in eine berufliche Grundbildung eingetreten und 34 Prozent haben den allgemeinbildenden Weg eingeschlagen. 16 Prozent wählten aus unterschiedlichen Gründen eine Zwischenlösung: 11 Prozent sind in ein Brückenanagebot eingetreten, 5 Prozent realisieren ein Zwischenjahr.

87 Prozent oder 75’839 der angebotenen Lehrstellen konnten bis August 2025 besetzt werden. Diese Quote liegt nahe bei den Werten aus den Vorjahren und verweist insgesamt auf eine reguläre Lehrstellenvergabe im Sommer 2025. Der häufigste Grund für offene Lehrstellen ist gemäss Angaben der Unternehmen der Umstand, nur ungenügende Bewerbungen erhalten zu haben. Knapp dahinter reiht sich die Begründung ein, gar keine Bewerbungen erhalten zu haben. Das Angebot ist entsprechend grösser als die Nachfrage.

Jugendliche erleben den Bewerbungsprozess überwiegend positiv. Schwierigkeiten liegen vor allem bei praktischen Hürden wie dem Verfassen von Unterlagen, der Stellensuche und dem Umgang mit Absagen. Unternehmen hingegen beurteilen die Qualität der Bewerbungen kritischer und bemängeln schwache schulische Leistungen, sprachliche Defizite sowie unklare Motivation. Von einer generellen Nachfrageschwäche kann kaum die Rede sein. Die Antworten von Unternehmen und Jugendlichen zeigen, dass die Erwartungen der Unternehmen, die Kompetenzen der Jugendlichen und deren Wahrnehmung des eigenen Auftritts auseinandergehen. Entscheidend ist daher, die Schnittstelle zwischen Anforderungen und Kompetenzen gezielt zu verbessern.

Das dreisprachige Cockpit (DE, FR, IT) zur 2. Welle 2025 liefert einen ersten Überblick über die aktuelle Situation an der Nahtstelle I.


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Martina Mousson

Martina Mousson

Projektleiterin