Mobilitätsmonitor 2025: Stau als drängendstes Verkehrsproblem - Ausbauschritte bei der Infrastruktur erwünscht
Das Interesse der Schweizer Stimmbevölkerung an Verkehrsfragen liegt auf einem Rekordniveau. Als grösste Probleme gelten überlastete Strassen und Stau, wobei die Lösung im Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und der ÖV-Angebote gesehen wird. Nach wie vor zeigen sich Mehrheiten, die sich für die Elektromobilität aussprechen, auch wenn Reichweite und Recycling der Batterien weiterhin kritisch gesehen werden.
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Das Interesse der Schweizer Stimmbevölkerung an Verkehrsfragen erreicht einen neuen Höchstwert. 89 Prozent geben an, sehr oder eher interessiert zu sein – der höchste Wert seit Beginn der Messungen im Jahr 2005. Gleichzeitig zeigt sich ein klares Bild der Problemwahrnehmung: Überlastete Strassen stehen für eine Mehrheit (57%) klar an erster Stelle, deutlich vor Fragen zu ÖV- oder Strassenausbau (je 11%) sowie Umweltbelastung (9%). Als wichtigste Lösungsansätze gelten der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur (24%) und des öffentlichen Verkehrs (23%).
Die Bewertung des motorisierten Verkehrs fällt insgesamt differenziert aus. Während 36 Prozent mehr Vorteile und 41 Prozent ein ausgewogenes Verhältnis von Vor- und Nachteilen sehen, werden Umweltbelastung, Klimawirkung und Lärmentwicklung durch den motorisierten Verkehr klar mehrheitlich kritisch beurteilt. Zugleich betonen grosse Mehrheiten die Bedeutung des Autos für die Erreichbarkeit entlegener Orte (90%), als Transportmittel (86%) und als Wirtschaftsfaktor (75%).
60 Prozent der Befragten würde beim nächsten Autokauf ein mindestens teilelektrisches Fahrzeug wählen, wobei rein elektrische Modelle am beliebtesten sind (27%). Gleichzeitig bestehen weiterhin Bedenken bezüglich Reichweite (78%) und Recycling der Batterien (77%). Das Umweltpotenzial der Elektromobilität wird entsprechend zwar anerkannt, jedoch an nachhaltigen Rohstoffabbau und funktionierende Recyclinglösungen geknüpft.
Breite Unterstützung findet zudem das Strategische Entwicklungsprogramm Nationalstrassen (STEP) des Bundes (76%), auch bei vielen Gegner:innen der STEP-Vorlage 2024. In der künftigen Verkehrsplanung sollen laut grosser Mehrheit insbesondere die ländliche Erreichbarkeit (86%), der Ausbau des öffentlichen Verkehrs (86%), die Lebensqualität in Wohnquartieren (84%) und der Umweltschutz (77%) gestärkt werden.
Die repräsentative Befragung wurde vom Forschungsinstitut gfs.bern im Auftrag von auto-schweiz durchgeführt. Insgesamt wurden 1’002 Stimmberechtigte aus allen Sprachregionen befragt. Der maximale Stichprobenfehler beträgt ±3.1 Prozentpunkte bei einem 95 Prozent Konfidenzintervall. Erhoben wurde die Umfrage zwischen dem 18. Juni und 1. Juli 2025.
Die aktuelle Erhebung ist die elfte Ausgabe des Mobilitätsmonitors seit 2005.
Mehr Details zur Studie sind im Schlussbericht einsehbar