MINT-Stimmungsbarometer 2025

30.10.2025 | Martina Mousson, GFS Bern

Im Auftrag der ETH Zürich und finanziert durch die Hirschmann-Stiftung hat gfs.bern im Sommer 2025 erstmals Daten für den MINT-Stimmungsbarometer erhoben, eine repräsentative Langzeitstudie zur Wahrnehmung von MINT in der Schweiz. Das MINT-Stimmungsbarometer soll in den kommenden Jahren den Status quo und Trends der Wahrnehmung von MINT aufzeigen, um daraus passende Massnahmen zur MINT-Förderung in der Schweiz ableiten zu können.

MINT

Das MINT-Stimmungsbarometer 2025 bietet erstmals eine empirisch fundierte Gesamtsicht darauf, wie das Themenfeld MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) in der Schweizer Bevölkerung und bei Entscheidungsträger:innen wahrgenommen wird. Die Studie beruht auf einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung und einer ergänzenden Erhebung unter Entscheidungsträger:innen. 2025 ist die Nullmessung des als Langzeitstudie konzipierten Monitorings. Damit wurde eine belastbare Grundlage für die Beobachtung der MINT-Wahrnehmung in der Schweiz für die kommenden zehn Jahren geschaffen.

Ziel der Untersuchung ist es, evidenzbasierte Grundlagen für Entscheidungsprozesse bereitzustellen, um die Effektivität der MINT-Förderung zu steigern. Durch die Bereitstellung empirisch fundierter Daten und Analysen soll ein Beitrag dazu geleistet werden, Förderstrategien und -massnahmen gezielt auszurichten und deren Wirkung auf individueller wie struktureller Ebene zu optimieren

Zentrale Befunde MINT-Stimmungsbarometer 2025: 

  • Nur rund ein Drittel der Bevölkerung kennt den Begriff «MINT». Die Kenntnis variiert deutlich nach Bildungsgrad, Sprache und familiärem Hintergrund. Unter Entscheidungsträger:innen ist der Begriff nahezu flächendeckend bekannt.
  • MINT-Kompetenzen werden breit als zentrale Faktoren für Innovation, Wohlstand und Zukunftsfähigkeit der Schweiz anerkannt. Der persönliche Bezug bleibt jedoch begrenzt – MINT-Kompetenzen werden primär auf kollektiver, nicht individueller Ebene als bedeutend verortet.
  • Die Selbsteinschätzung der eigenen MINT-Fähigkeiten fällt moderat aus. Markante Geschlechterunterschiede zeigen sich sowohl in der Selbstwahrnehmung als auch in der Einschätzung der Kinder: Männer und Söhne werden durchgängig kompetenter eingeschätzt als Frauen und Töchter.
  • Der schulische MINT-Unterricht wird ambivalent beurteilt – zwischen Begeisterung und Frustration. Gewünscht werden insbesondere mehr Praxisnähe, Alltagsbezug und spielerische Elemente. Eltern mit höherer Bildung fördern MINT-Kompetenzen ihrer Kinder häufiger und gezielter.
  • MINT-Berufe geniessen ein insgesamt hohes gesellschaftliches Ansehen, werden aber zugleich mit hohen Anforderungen, männerdominierten Strukturen und wenig attraktiven, stereotypen Vorstellungen des MINT-Berufsalltags (kaum Teamwork, Männerlastigkeit etc.) assoziiert. Entscheidungsträger:innen bewerten MINT-Kompetenzen und MINT-Berufe deutlich positiver und strategischer als die Bevölkerung.

Den Schlussbericht mit weiteren Details und Analysen können Sie hier herunterladen. Der Kurzbericht zum MINT-Stimmungsbarometer kann hier aufgerufen werden.


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Martina Mousson

Martina Mousson

Projektleiterin