1. SRG-Trendumfrage zur eidg. Abstimmung vom 30. November 2025

24.10.2025 | Martina Mousson, GFS Bern

Stimmbeteiligung 41% | Pattsituation bei der Service-citoyen-Initiative und Mehrheit gegen die Initiative für eine Zukunft

Wäre bereits am 10. Oktober 2025 abgestimmt worden, wäre die Initiative für eine Zukunft abgelehnt worden, während es bei der Service-citoyen-Initiative zu einer Pattsituation gekommen wäre. Die bisherige Stimmbeteiligung liegt mit 41% unter dem langjährigen Durchschnitt (47,1% zwischen 2011 und 2024 gemäss BFS).

Die Service-citoyen-Initiative startet in ein offenes Rennen: 48% der Teilnahmewilligen würden derzeit zustimmen, 46% dagegen stimmen. Die Meinungsbildung ist dabei wenig gefestigt, denn nur knapp die Hälfte hat eine eindeutige Haltung. Unterstützung kommt aus dem links-grünen Lager, Ablehnung von Mitte-Rechts und Parteiungebundenen. Jüngere, höher Gebildete, Männer sowie Befragte aus der Romandie zeigen sich bisher eher befürwortend. Inhaltlich überzeugt die Pro-Seite etwas stärker. Solidarität, Verantwortungsbewusstsein und Gleichstellung werden als Hauptargumente positiv aufgenommen. Am wirksamsten unter den Gegenargumenten wirkt die Sorge um die Kosten der Initialisierung und Administration. Insgesamt zeigt sich eine leicht positive, aber fragile Ausgangslage mit Spielraum für den Abstimmungskampf.

Die Initiative für eine Zukunft startet aus der Defensive in die Hauptkampagnenphase: Eine Mehrheit der teilnahmewilligen Stimmberechtigten lehnt sie in der Ausgangslage ab. Zustimmung findet sie fast ausschliesslich bei SP- und Grünen-Anhänger:innen sowie unter jüngeren und italienischsprachigen Stimmberechtigten, während die übrigen Parteiwählerschaften, Männer und die Deutschschweiz deutlich dagegen tendieren. Das Pro-Argument, dass Reiche stärker zum Klimaschutz beitragen sollen, spaltet ebenfalls entlang der Parteilinien. Die Gegenseite überzeugt hingegen mit Warnungen vor Liquiditätsrisiken für Familienunternehmen und möglichen Steuerumgehungen durch Wohlhabende. Insgesamt zeigt sich ein bereits ziemlich gefestigtes, einseitiges Meinungsbild: Die Nein-Seite dominiert, die Befürworter:innen stehen in der Defensive. Ein Nein an der Urne ist aus heutiger Sicht wahrscheinlicher als ein Ja.

Im hier verlinkten Cockpit finden Sie zusätzlich zu den detaillierten Resultaten Hintergrundinformationen zu den Vorlagen, zur Theorie und zur Methode der SRG-Trendumfrage.


Sie haben Fragen zu diesem Beitrag? kontaktieren Sie unsere Expertin oder unseren Experten zu Hintergründen, Einordnungen sowie den eingesetzten Methoden und Modellen.

Martina Mousson

Martina Mousson

Projektleiterin