Reformierten Kirche Kanton Luzern: Gesellschaftliche Relevanz durch Seelsorge-Angebote stärken

29.02.2024 | Corina Schena, GFS Bern

Im Auftrag der Reformierten Kirche Kanton Luzern hat gfs.bern die Wahrnehmung der Seelsorge untersucht. Sowohl für die Mitglieder der Reformierten Kirche Kanton Luzern als auch für die Wohnbevölkerung des Kantons sind Vertraulichkeit, Professionalität und Anonymität die wichtigsten Eckpfeiler der Seelsorge. Eine enge persönliche Beziehung zur Seelsorgerin oder zum Seelsorger sowie deren oder dessen Glauben sind nebensächlich.

Zwei Hände, die sich halten

Seelsorge spielt bei der Kirche eine grosse Rolle

Die gesellschaftliche Verantwortung von Institutionen, wie beispielsweise der Reformierten Kirche, spielt eine entscheidende Rolle in einer modernen Gesellschaft. Die Erwartungshaltung gegenüber Institutionen nimmt besonders in den Bereichen der ethischen und moralischen Verpflichtung zugunsten des Allgemeinwohls zu. Die aktuell wahrgenommene gesellschaftliche Verantwortung der Reformierten Kirche Kanton Luzern weist Verbesserungspotenzial auf.

Das Seelsorge-Angebot bietet die Möglichkeit, die wahrgenommene gesellschaftliche Verantwortung zu erhöhen. Dabei sind ein vertrauenswürdiges und professionelles Auftreten sowie eine entsprechende Aussenkommunikation entscheidend.

Die Angebote der Reformierten Kirche Kanton Luzern sind sowohl den Mitgliedern als auch der allgemeinen Wohnbevölkerung bekannt. Jedoch nutzt nur eine Minderheit der Befragten die Angebote. Durch eine Enttabuisierung dieser Hilfestellung und einer erhöhten Nachfrage könnten die Angebote verstärkt genutzt werden. Hierbei spielen eine zielgruppenorientierte Kommunikation und spezifische Seelsorge-Angebote eine entscheidende Rolle. Denn wie die Studie zeigt, sind Sorgen je nach Altersgruppe unterschiedlich. Belastende Gedanken zum eigenen Tod und körperlichen Beschwerden nehmen mit zunehmendem Alter verhältnismässig zu. Junge Personen fühlen sich hingegen von Arbeitsstress/beruflicher Unsicherheit und psychischen Beschwerden tendenziell stärker betroffen.

Zudem muss der sich verändernden Gesellschaft Rechnung getragen werden. Die Mobilität der Bevölkerung nimmt zu, die Bindung zur eigenen (Kirch-)Gemeinde ab. Die Kommunikation erfolgt zunehmend digital oder multimedial. Globale Probleme haben einen höheren Stellenwert als lokale Probleme. Somit werden nicht ortsgebundene und überregionale Angebote immer wichtiger, um die Sichtbarkeit und die eigene Relevanz zu verbessern.

Weitere Resultate finden Sie auf unserem Cockpit: Cockpit der Studie «Reformierte Kirche Kanton Luzern» – Seelsorge


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Corina Schena

Corina Schena

Junior Projektleiterin