Covid-Gesetz Vergleich Juni und November: Konservative Kantone der Deutschschweiz kippen ins Ja

28.11.2021 | Cloé Jans, GFS Bern

Das Data Science Team von gfs.bern informierte schon um 12.30 Uhr, die Stimmberechtigten der Schweiz sind zu 63 Prozent für das Covid-Gesetz des Bundesrates. Am heutigen Abstimmungstag musste sich die laute Minderheit von der zurückhaltenden, aber standfesten Mehrheit geschlagen geben.

Während die Westschweiz im Vergleich zum Juni weniger für diese neuste Covid-Vorlage stimmt, ist in der Deutschschweiz das Gegenteil der Fall. Gerade auch in den (konservativen) Kantone der Innerschweiz ist eine Zunahme im Vergleich zum Juni sichtbar. So hat beispielsweise der Kanton Glarus im Juni das Covid-Gesetz mit 49.1 Prozent abgelehnt. Heute hat der Kanton mit 54 Prozent zugestimmt. Dies dürfte auch daran liegen, dass die Agrarvorlagen im Juni im ländlichen Teil der Schweiz stärker mobilisiert haben. Ein solcher Effekt ist am heutigen Sonntag nicht zu beobachten. Während die Stimmberechtigten auf dem Land  ähnlich stark an die Urne gingen wie im Juni, ist die Beteiligung in der Agglomeration und in den Städten am heutigen Sonntag höher.

Zwar sind die Gegner:innen extrem stark mobilisiert und sehr präsent. Die Präsenz der Nein-Seite trifft jedoch auf eine Ja-Seite, die thematisch sehr stark prädisponiert ist. Das heisst, die Befürworter:innen wussten schon sehr lange und sehr bestimmt, dass sie Ja stimmen werden. Das Zertifikat stand dabei im Mittelpunkt der Debatte. Zwischen der Impfquote und dem Ja-Stimmenanteil pro Kanton besteht ein sehr deutlicher Zusammenhang.

Oder anders gesagt: Am heutigen Abstimmungstag musste sich die laute Minderheit von der zurückhaltenden aber standfesten Mehrheit geschlagen geben.

 


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Cloé Jans

Cloé Jans

Leiterin operatives Geschäft und Mediensprecherin