TCS Notfallbarometer 2024: klassische Organisationen geniessen im Notfall hohes Vertrauen, aber relevante Unsicherheiten bleiben bestehen
Der TCS Notfallbarometer ermittelt das Wissen, die Bedürfnisse, die zugeschriebenen Kompetenzen und das Verhalten in medizinischen Notfällen in der Schweiz. Die repräsentative Befragung von Einwohner:innen sowie TCS-Mitgliedern wurde dieses Jahr zum ersten Mal durchgeführt.
Im letzten Jahr erlebte etwa ein Viertel der Schweizer Bevölkerung persönlich oder im direkten Umfeld einen Notfall, wobei die meisten sich gut betreut fühlten. Die Selbstwahrnehmung der eigenen Kompetenz in Notfallsituationen ist im Durchschnitt mit 6,3 auf einer Skala von 0 bis 10 eingeschätzt worden und fällt damit bei den Befragten durch alle Bevölkerungsgruppen hindurch höher aus als die zugeschriebene Kompetenz beim Rest der Bevölkerung, die im Durchschnitt auf derselben Skala einen Wert von nur 5.4 erreicht.
Die Bevölkerung nimmt in der Tendenz an, dass in urbanen Gebieten die Qualität der Notfallversorgung besser ist. Trotzdem besteht auch in ländlichen, abgelegenen Regionen sowie in den Bergen der Glaube, dass die Versorgungsqualität zumindest eher gut ist, jedoch sind hier bereits deutlich mehr Zweifel erkennbar. Dennoch ist das Vertrauen in die Schweizer Rettungskräfte hoch, insbesondere in klassische Blaulichtorganisationen wie Sanität, Bergrettung und Polizei. Dem TCS wird dabei ein grösseres Vertrauen entgegengebracht als dem Militär und dem Zivilschutz. Noch grösser ist das Vertrauen in den TCS in einer Notfallsituation bei den TCS-Mitgliedern. Trotz des hohen Vertrauens in professionelle Rettungskräfte und Fachpersonal gibt es aber Unsicherheiten in Bezug auf Vorbereitung, Unterstützung und Qualität der Versorgung, insbesondere in ländlichen Gebieten.
So fühlen sich etwa 40 Prozent in einer Notfallsituation eher vorbereitet oder kompetent, wohingegen jede fünfte Person angibt, sich nicht gut vorbereitet zu fühlen. Nach einem Notfall weiss etwa ein Drittel klar, wer ihnen bei administrativen und finanziellen Fragen helfen kann, und fühlt sich sicher in Bezug auf die Rückkehr in den Alltag (31% bzw. 38%). Etwa 40 Prozent (bzw. 46%) sind eher sicher in diesen Belangen. Allerdings geben 27 Prozent (Administration und finanzielle Fragen) bzw. 14 Prozent (Rückkehr in den Alltag) der Befragten an, unsicher bezüglich der Unterstützung nach einem Notfall zu sein.
Die Ergebnisse des ersten TCS-Notfallbarometers basieren auf zwei Befragungen: Einerseits wurde eine repräsentative Auswahl von 1002 Einwohner:innen der Schweiz ab 18 Jahren befragt, wobei 799 mittels eines „Random Digit Dialing (RDD)“-Verfahrens ausgewählt und via Telefon befragt wurden. 20 Prozent dieser Bevölkerungsbefragung wurden entsprechend des Dualframe-Ansatzes auf Handynummern realisiert.
Andererseits wurden zusätzlich zu den Einwohner:innen auch Mitglieder des TCS befragt. Von den rund 1.6 Millionen Mitgliedern des TCS wurde eine zufällige Stichprobe von 10’000 Personen gezogen und zum Mitmachen an einer Online-Umfrage eingeladen. Insgesamt haben sich 936 TCS-Mitglieder beteiligt.
Der Stichprobenfehler beträgt ±3.1 Prozent bei der Bevölkerungsbefragung und ± 3.2 Prozent bei der Befragung der TCS-Mitglieder.
Mehr im Informationen zum TCS Notfallbarometer finden Sie in unserem Onlinecockpit (DE, FR, IT).
Hier geht’s zum Schlussbericht auf Deutsch.