TCS-Barometer E-Mobilität 2023: Alltagstauglichkeit statt Imageüberlegungen

22.11.2023 | gfs.bern im Auftrag vom Touring Club Schweiz - TCS

Im Auftrag des TCS haben wir 2023 zum fünften Mal die Schweizer Einwohnerschaft zum Thema Elektromobilität befragt.

Die Elektromobilität hat sich innert wenigen Jahren von einer abstrakten Zukunftstechnologie, genutzt von einigen Wenigen, hin zu einer Technologie für die breite Masse gewandelt. In den Augen der meisten ist der abschliessende Beweis der Alltagstauglichkeit aber weiterhin zu erbringen. Zwar herrscht breite Einigkeit über eine gewisse Unvermeidbarkeit und die Zukunftsfähigkeit der Elektromobilität. Ebenso klar identifizierbar sind jedoch Vorbehalte. Der Weg in die Elektromobilität führt für die Schweizer:innen über den Plug-In-Hybrid.

Die grössten Vorbehalte gegenüber Elektroautos lassen sich in vier Überkategorien zusammenfassen: Praktikabilität, Preis, Resilienz und ethische Überlegungen. Augenscheinlich ist dabei, dass die wenigsten nur eine negative Sicht auf das Thema haben – entlang verschiedener Achsen wird Kritik an der Elektromobilität vorgebracht. Nur sehr wenige haben gar keine Vorbehalte. Dabei sticht insbesondere das Thema der Umwelt- und Gesellschaftsverträglichkeit von Batterien ins Auge.

Gut drei Viertel der Besitzer:innen von Elektroautos verfügen über eine exklusive Lademöglichkeit bei sich zu Hause. Während der Anteil von Personen, die auf öffentliche Ladestationen in der Nähe ihres Hauses zugreifen können, seit 2022 deutlich angestiegen ist, geben ebenfalls mehr Besitzer:innen an, dass es in ihrer Nähe gar keine Lademöglichkeiten hat. Jene Menschen, die einen eigenen Stromanschluss haben, geben zunehmend an, dass sie ihr Auto mit Solarstrom laden. Diese Möglichkeit – inklusive des positiven Effektes auf die CO2-Bilanz und damit auf das Klima – ist überdies einer der wichtigsten Gründe für den Kauf eines Elektroautos überhaupt.

Zwar findet eine Mehrheit nach wie vor, dass Behörden mit Subventionen dafür sorgen sollen, dass genügend Ladestationen auf öffentlichen Plätzen vorhanden sind, und auch ein Steuerabzug für emissionsarme Fahrzeuge wird befürwortet. In der Tendenz nimmt jedoch die Unterstützung für alle diese Anliegen im Vergleich zum letzten Jahr ab. Dass eine Benzinsteuer dafür verwendet würde, Ladestationen in Mehrfamilienhäusern zu finanzieren, möchte eine Mehrheit klar nicht.

Während der Trend zur Elektromobilität als Autoersatz abflacht, sind der öffentliche Verkehr und Elektrovelos weiter im Trend. Das Verkehrsverhalten wird so insgesamt flexibler und umweltgerechter.

Weitere spannende Ergebnisse sind im Kurzbericht (deutsch, französisch und italienisch) zusammengefasst.


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Cloé Jans

Cloé Jans

Leiterin operatives Geschäft und Mediensprecherin