Schweizer Wirtschaftspolitik bewegt junge Schweizer:innen

15.12.2021 | Tobias Keller, GFS Bern

Wie stehen junge Schweizer:innen zur Schweizer Wirtschaftspolitik? Gemeinsam mit dem neu gegründeten Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik (IWP) an der Universität Luzern haben wir den Puls der 16- bis 30-jährigen Schweizer:innen gefühlt. Eine repräsentative Meinungsumfrage bei rund 1’000 Jugendlichen und jungen Erwachsenen zeigt, dass das Interesse gross und das Meinungsbild differenziert ist.

Die Studie zeigt auf, wie die Schweizer Wirtschaftspolitik von 16-30-Jährigen Schweizer:innen wahrgenommen wird. Wir haben Motive, Einstellungen, Werte und Erfahrungen zur Schweizer Wirtschaft abgefragt, um den Grundstein für den Dialog über die Schweizer Wirtschaftspolitik zu legen. Fünf Erkenntnisse stechen heraus:

  • Junge Schweizer:innen sind sich einig, dass es wirtschaftspolitische Lösungen für aktuelle Herausforderungen braucht. Dies ist für sie der Ansporn, sich mehr wirtschaftspolitisches Wissen anzueignen.
  • Zu den drängenden Problemen zählen sie nebst den «Mega-Trend»-Themen wie dem Umwelt- und Klimaschutz oder der Chancengleichheit bei Beruf und Bildung auch die Konsequenzen einer steigenden Staatsverschuldung oder die Sicherung der Altersvorsorge.
  • Für sie ist klar: Das Schweizer Erfolgsmodell funktioniert. Die Schweiz ist innovativ, die direkte Demokratie ist fähig, Herausforderungen zu bewältigen. Auch der Schweizer Föderalismus wird mehrheitlich als Stärke betrachtet, weil er bürgernahe Politik erleichtert. Bemängelt wird von den Jugendlichen jedoch dessen Trägheit.
  • Die soziale Mobilität (nach «oben») braucht laut ihnen Fleiss, das richtige Netzwerk und ein Quäntchen Glück. Gleichzeitig ist ihnen bewusst, dass es nicht nur Akademiker:innen braucht, sondern auch Handwerker:innen. Der duale Bildungsweg ist für sie zentral.
  • Insgesamt sind sie das Schweizer Steuersystem im Vergleich zum Ausland gut. Verbesserungspotenzial: mehr Transparenz bei den Staatsausgaben.

Sie finden hier weitere spannende Erkenntnisse – und auch alle Details zur repräsentativen Meinungsumfrage.

Wir freuen uns sehr, dass wir für das Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik (IWP) den Dialog mit jungen Schweizer:innen zur Schweizer Wirtschaftspolitik anstossen konnten. Die Bedürfnisse der Jungen sind erhoben. Jetzt geht es an die Arbeit, die Schweizer Wirtschaftspolitik der Zukunft zu gestalten.

René Scheu, Geschäftsführer des IWP, unterstreicht die tolle Zusammenarbeit und die Wichtigkeit des Dialogs: «Mit quantitativen und qualitativen Vorgehen konnten wir mit gfs.bern zügig und unkompliziert evidenz-basierte Erkenntnisse zur Schweizer Wirtschaftspolitik bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen gewinnen. Damit haben wir nun einen Grundstein gelegt, um mit ihnen über die Zukunft der Schweizer Wirtschaftspolitik zu reden.»

Wir danken dem neu gegründeten Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik (Universität Luzern) für die hervorragende Zusammenarbeit! Das hat Spass gemacht!


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Tobias Keller

Tobias Keller

Projektleiter und Teamleader Data Analytics