«Zu extrem» – die Angst vor negativen Konsequenzen für den Wirtschaftsstandort Schweiz haben überwogen: Die Ergebnisse der VOX-Analyse Februar 2025

28.03.2025 | Tobias Keller, GFS Bern

Am 9. Februar 2025 wurde über die Umweltverantwortungsinitiative der Jungen Grünen abgestimmt. Während Sympathisierende der Grünen fast geschlossen und der SP mehrheitlich für die Initiative gestimmt haben, gab es wenig Zuspruch von Sympathisierenden der Parteien des politischen Zentrums und so gut wie keine Zustimmung von FDP- und SVP-Sympathisierenden. Damit war die Initiative chancenlos.

Die Volksinitiative «Für eine verantwortungsvolle Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen (Umweltverantwortungsinitiative)» scheiterte deutlich: Nur 30,3 Prozent der Stimmberechtigten legten ein Ja in die Urne. Obwohl die Initiative im linken Lager Zustimmung fand, blieb die Unterstützung aus dem politischen Zentrum und von rechts weitgehend aus – vor allem das stark mobilisierte rechtsaussen Lager trug wesentlich zum Nein bei. Die Stimmbeteiligung lag mit 38 Prozent unter dem Durchschnitt.

 

Die Stimmbürger:innen hielten die Initiative für zu extrem oder nicht umsetzbar. Zwar wurde der Umweltproblematik breite Bedeutung zugesprochen, doch die Sorge um steigende Lebenshaltungskosten und mögliche Wohlstandsverluste überwog bei der Mehrheit. Stimmende mit grossem Vertrauen in Umweltverbände oder Klima-Aktivist:innen unterstützten die Initiative mehrheitlich. Im Gegensatz dazu lehnten Personen mit starkem Vertrauen in die Wissenschaft das Anliegen überwiegend ab. Dieses Spannungsfeld zeigt: Die grundsätzliche Zielsetzung fand Anklang – doch an der konkreten Umsetzbarkeit der Initiative bestanden Zweifel.

 

Die Ergebnisse der VOX-Analyse basieren auf einer repräsentativen Nachbefragung von 3’437 zufällig ausgewählten Stimmberechtigten, durchgeführt von gfs.bern im Auftrag der Bundeskanzlei. Die Befragung erfolgte sowohl online als auch mittels Papierfragebogen.

 

Den vollständigen Schlussbericht mit weiteren Details und Analysen können Sie hier herunterladen.

 

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Tobias Keller

Tobias Keller

Projektleiter, Mitglied der Geschäftsleitung