Keine Mehrheit für eine Privatisierung der Swisscom
Die Schweizer Bevölkerung lehnt die Privatisierung der Swisscom weiterhin mehrheitlich ab. Während einige Ereignisse und Entwicklungen positive Reaktionen hervorrufen, bleibt die Mehrheit weiterhin skeptisch gegenüber einer vollständigen Privatisierung.
Die Übernahme von Vodafona Italia durch die Swisscom hat die Medien und Politik beschäftigt. Auch wurde die Idee lanciert, die Swisscom zu privatisieren. Diese Ereignisse und die dazugehörige Medienberichterstattung haben jedoch unterschiedliche Reaktionen in der Bevölkerung hervorgerufen.
Spaltung der Meinung über die Privatisierung
Die Möglichkeit eines Verkaufs der Bundesbeteiligungen an der Swisscom wird unterschiedlich beurteilt. Während einige die Internationalisierung und den Wettbewerbsvorteil betonen, fürchten andere den Verlust von Kontrolle und Qualität. Eine Mehrheit würde aber bei einer Abstimmung klar Nein sagen. Aufgeschlüsselt nach Parteien zeigt sich ein polit-ideologischer Graben (jeweils nur an der Abstimmung bestimmt teilnehmende Befragte): Bei der FDP (34%), GLP (38%) und SVP (30%) lassen sich mehr Personen für eine Privatisierung begeistern als bei «Andere Partei» (21%), bei der SP (19%), bei der Mitte (15%) oder bei den Grünen (5%).
Positive Wahrnehmung der Swisscom
Auffällig ist ebenfalls, dass Stimmberechtigte eher Nein stimmen würden, wenn sie bereits Berichterstattung zum Thema wahrgenommen haben. Das bisherige Medienecho stärkt also tendenziell die Nein-Seite. Auch stärkt die Nein-Seite, dass über Gewerkschaften positiv berichtet wird.
Klares Nein trotz Kauf von Vodafone Italia
Der Kauf von Vodafone Italia hat das Ja-Lager eines Verkaufs gestärkt. Aber das Nein-Lager hat eine zu starke Bindung zur Swisscom. Der Krieg in der Ukraine verhilft auch dem Argument zu erhöhter Kraft, dass die Swisscom sicherheitsrelevant ist, weshalb das Nein-Lager ein sehr starkes Argument hat.
Weitere Resultate finden Sie im Schlussbericht: Download Schlussbericht