Leistungsbewahrung, Qualitätsorientierung und mehr Forschung – Gesundheitsmonitor 2023

18.06.2023 | gfs.bern im Auftrag von Interpharma

Während der Corona-Pandemie erschien die schnelle Entwicklung und Markteinführung neuer Medikamente und Impfstoffe dringlich. Auch heute stehen die Stimmberechtigten einigen Vorschlägen offen gegenüber.

Immer noch klar am beliebtesten ist der Vorschlag, den Zugang zu neuen Medikamenten zu ermöglichen, sobald sie zugelassen werden. Ebenfalls mehrheitlich unterstützt wird die neu abgefragte Möglichkeit der provisorischen Zulassungen mit flexiblen Preismodellen.

Nachdem es bei den Medikamenten 2022 zum ersten Preisanstieg nach über einem Jahrzehnt mit faktischer Preisstabilität gekommen ist, fällt auch die Meinung der Befragten weniger wohlwollend aus: 75 Prozent halten die Schweizer Medikamentenpreise für zu hoch. Nach der Zunahme innert Jahresfrist um 11 Prozentpunkte ist dies seit Beginn des Gesundheitsmonitors 1997 der sechsthöchste gemessene Wert. Die Stimmberechtigten wünschen sich im langfristigen Trend immer stärker, dass gesetzliche Höchstpreise gelten.

Das Schweizer Gesundheitswesen soll neben Qualität und Quantität weiterhin auf freie Arztwahl und freien Zugang zu neuen Medikamenten setzen. Zunehmend möchten die Befragten ein Gesundheitswesen, das sämtliche Leistungen abdeckt, in dem der Staat statt der Markt reguliert und Gemeinschaftsverantwortung vorherrscht. Über ein Drittel wünscht sich einen Ausbau des Leistungskatalog. Die Mehrheit würde jedoch den Umfang auf dem heutigen Niveau belassen.

Für den Gesundheitsmonitor Schweiz wurden 1200 Stimmberechtigte der Schweiz zwischen dem 20. Februar und dem 18. März 2023 mittels persönlichen Interviews (Face-to-Face) befragt.

Die detaillierten Resultate sind in der Interpharma-Publikation jeweils auf Deutsch und Französisch aufgeführt.


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Urs Bieri

Urs Bieri

Co-Leiter