Schweizer Bevölkerung zeigt breite Unterstützung für innovative Therapien

28.01.2025 | Tobias Keller, GFS Bern

Eine aktuelle Studie im Auftrag von Bristol Myers Squibb zeigt, dass 84 Prozent der Schweizer Bevölkerung Solidarität im Gesundheitssystem als wichtig erachten und den gleichberechtigten Zugang zu innovativen Therapien unterstützen. Zudem sind 82 Prozent der Meinung, dass medizinische Gründe über den Zugang zu Therapien entscheiden sollten. Die Studie zeigt auf: Solidarität und medizinischer Notwendigkeit sind im Schweizer Gesundheitssystem zentral.

84% der Befragten halten Solidarität im Gesundheitssystem für wichtig, und viele der Befragten nehmen eine Ungleichheit beim Zugang zu Gesundheitsleistungen wahr. Im Falle von hochwirksamen, aber auch als teuer wahrgenommenen Therapien besteht grosser Konsens: Alle sollen den gleichen Zugang zu geeigneten innovativen Therapien haben. Kosten sollen nicht darüber entscheiden (84%),  nur 15% sind eher oder gar nicht damit einverstanden.

 

Die Mehrheit findet, dass ausschliesslich medizinische Gründe den Ausschlag für den Zugang zu einer Therapie geben sollten

Wenn eine Person selbst eine teure innovative Therapie benötigen würde, findet die Mehrheit (85%), dass die Ärztin oder der Arzt über den Erhalt einer solchen Therapie entscheiden soll. 78% sehen diese Entscheidung (ebenfalls) bei sich selbst. Ein unabhängiges Gremium (34%), die eigene Krankenkasse (29%) oder der Staat (16%) werden hierfür nur von einer Minderheit als geeignete Entscheidende bewertet. 82% finden, dass ausschliesslich medizinische Gründe (z.B. nicht finanzielle) über den Zugang zu Therapien entscheiden sollen. Wer eine hochwirksame, teure Therapie erhält, soll sich im Anschluss jedoch an die Anweisungen der Ärztin oder des Arztes halten, sogar dann, wenn es die Verhaltensänderung des Lebensstils bedeutet.

Grundsätzlich sind die meisten Personen gegen eine Kostenobergrenze bei sehr teuren Therapien

Bei einem Kostendach spielen jedoch unterschiedliche Aspekte eine Rolle. 85% finden, dass ein reiches Land wie die Schweiz eine Lösung für die Finanzierung finden muss, wenn es medizinisch sinnvoll ist. Eine Kostenobergrenze (z.B. basierend auf dem Alter), verhaltensorientierte Kostenbeteiligung sowie eine an Alter und Gesundheitszustand gekoppelte Kostenbeteiligung werden von der Mehrheit abgelehnt. Je kleiner die Gruppe der Betroffenen einer verhaltensorientierten Kostenbeteiligung, desto höher die generelle Akzeptanz dieser Lösung. Entsprechend ist eine Prämienerhöhung bei Tabakkonsumierenden breiter akzeptiert als bei Personen, die übermässig Zucker konsumieren.

 

Langfristige Kosteneinsparungen spielen für die Befragten eine wichtige Rolle

Insgesamt hat die Bevölkerung den Anspruch, dass medizinische Gründe bei der Entscheidung für eine Therapie zentral sind und langfristig sogar geringere Kosten und positive Effekte für die Gesellschaft mit sich bringen können. 86% sind der Meinung, dass bei der Kostendiskussion oftmals vergessen wird, dass langfristig Geld gespart wird (z.B. Person kann wieder arbeiten, keine Langzeitpflege). 80% sind der Meinung, dass Aspekte wie die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt ohne Abhängigkeit von Sozialleistungen sowie die Rückkehr zu zivilgesellschaftlichen Verpflichtungen in die Entscheidung für innovative Therapien miteinbezogen werden sollten.

 

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Tobias Keller

Tobias Keller

Projektleiter und Teamleader Data Analytics