Die Mitmachkampagne der Ehe mobilisiert

26.09.2021 | Adriana Pepe, GFS Bern

Über 50 % der Stimmberechtigten haben bei der Abstimmung zur Ehe für alle von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht, Spitzenreiter war mit 80,2 % Rüdlingen, Schlusslicht mit 19.8 % Billens-Hennens. Wie sind diese Ergebnisse zu verstehen? Wir haben das Abstimmungsverhalten vom 26.09 (Ehe für alle) mit dem Verhalten vom 13.06 (CO2-Gesetz) verglichen und für Sie ausgewertet.

Mit der Ehe für alle setzt sich der Trend in Richtung Diversität und gesellschaftliche Liberalisierung weiter fort. Nach dem noch vorsichtig formulierten Partnerschaftsgesetz 2005 zugunsten homosexueller Paare und dem Diskriminierungsverbot von 2020 zeigt die Ehe für alle – inklusive der Samenspende für lesbische Paare – wie breit nicht-traditionelle Lebensformen in der Gesellschaft akzeptiert werden.

Die Mitmachkampagne, die auch über Online-Medien mitgetragen wurde und auf die Bereitschaft setzte, die Kampagne mit Fahnen oder Klebern mitzutragen, begeisterte mehr als die zum Teil drastisch geführte Debatte der Gegnerschaft. Die Kritik an der Vorlage vermochte nicht über die eigenen Kreise zu mobilisieren.

Im Vergleich zur letzten Abstimmung zeigt sich, dass die städtische Bevölkerung in ähnlich hohem Ausmass mobilisiert wurde. Die ländliche Bevölkerung hingegen zeigte sich weniger häufig an der Abstimmung zuvor. Damit zeigt sich bei den Beteiligungseffekten eher das Gegenteil vom Juni 2021 als die rekordhohe Mobilisierung auf dem Land das CO2-Gesetz zu Fall brachte.

 


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Adriana Pepe | Junior Projektleiterin

Adriana Pepe

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