Stimmbeteiligung 51% | 1x Ja, 2x Pattsituation, 1x Nein
Wenige Wochen vor dem Abstimmungssonntag am 24. November 2024 zeichnet sich ein spannendes Rennen um die Annahme oder Ablehnung von vier wichtigen Vorlagen ab. Die aktuelle SRG-Trendstudie, durchgeführt von gfs.bern, zeigt, dass die Meinungsbildung zu diesen Vorlagen in verschiedenen Stadien voranschreitet und deutliche Trends erkennbar sind.
Autobahnausbau: Pattsituation trotz anfänglicher Zustimmung
Trotz einer anfänglich knappen Mehrheit ist die Zustimmung über die Kampagnenphase hinweg auf 47 Prozent gefallen. Die Resultate zeigen Konfliktlinien entlang des Links-rechts-Spektrums eine gespaltene Gesellschaft, in der Männer, einkommensstarke Gruppen und Personen mit Vertrauen in die Regierung den Ausbau unterstützen. In der französischsprachigen Schweiz und städtischen Gebieten ist die Ablehnung deutlicher spürbar.
Mietrechtsvorlagen: Ein Bild der Polarisierung
Die Mietrechtsvorlage zur Untermiete zeigt ein knappe Situation. Während zu Beginn der Hauptkampagnenphase eine klare Mehrheit für die Vorlage sprach, hat sich die Zustimmung in den letzten Wochen erheblich verringert. Der Nein-Trend spiegelt die Bedenken wider, dass diese Reform einen Angriff auf den Mieterschutz darstellt. Ähnlich entwickelt sich die Meinung zur Vorlage zum Eigenbedarf, bei der mittlerweile eine Mehrheit von 53 Prozent gegen die Änderung ist. Die ablehnenden Stimmen dominieren vor allem im linken politischen Spektrum und bei jüngeren Stimmberechtigten. Trotz der Befürchtungen bleibt die Zustimmung unter einkommensstärkeren Gruppen relativ stabil.
Einheitliche Finanzierung im Gesundheitswesen: Mehrheit schwindet, Skepsis wächst
Die Vorlage zur einheitlichen Finanzierung im Gesundheitswesen (EFAS) würde aktuell mit einer Mehrheit von 54 Prozent angenommen. Die Befürwortenden erwarten eine Annahme der Vorlage. Dies spricht trotz klarem Nein-Trend für die Annahme am 24. November. Kritische Stimmen zeigen sich, insbesondere bei Frauen und in der französischsprachigen Schweiz. Regierungsvertrauen und Schichtzugehörigkeit beeinflussen die Zustimmung massgeblich, wobei die oberen Einkommensschichten und Regierungsvertrauende weiterhin stabil zur Vorlage stehen.
Diese Trends bieten eine Momentaufnahme der politischen Landschaft, die sich in den verbleibenden Wochen vor der Abstimmung noch verändern kann. Der endgültige Ausgang wird von der Mobilisierung und der Schlusskampagne abhängen.
Im hier verlinkten Cockpit finden Sie zusätzlich zu den detaillierten Resultaten Hintergrundinformationen zu den Vorlagen, zur Theorie und zur Methode der SRG-Trendumfrage.